Wechseljahre / Wandeljahre

von Dr. Raphael Hochstrasser

Entwicklung
Ab 11 Pubertät, ab 30 selten Ovulationsausfall, ab 40 gelegentlich Ovulationsausfall, ab 45 Prämenopause (Regelanomalien), um 52 Menopause/Hormonumstellung (ca. 5 Jahre lang), bis 65 Postmenopause.

Fehlende Ovulation führt zu:
weniger Gelbkörpern –> weniger Progesteron –>relativer Östrogenüberschuss –> Wassereinlagerungen, Regelanomalien, psychische Verstimmungen. Auch FSH (Follikelstimulationshormon) Ausschüttung –> noch mehr Östrogen.

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1. Prämenopause (ab 45, öfteres Aussetzen der Mens):
Symptome von relativem Östrogenüberschuss (siehe oben), Brustspannungen, veränderte Mens (Hypermenorrhö, Hypomenorrhö, Dauerblutungen, etc.), prä- oder menstruell: Kopfschmerzen, Hitzewallungen.

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2. Menopause (um 52 während ca. 5 Jahren, Mens setzt mind. 12 Monate aus)
Nach einiger Zeit senkt sich der Östrogenspiegel dann doch, wo die Phase mit den stärksten Beschwerden (ähnlich PMS) liegt. Die Eierstöcke reagieren nicht mehr auf FSH, sie bauen ihr Gewebe um, damit trotzdem Hormone produziert werden können, anstelle von Östradiol wird aber vorallem Östron produziert. Die eigentliche Hormonumstellung verläuft für einige Frauen mit leichten Beschwerden (ca. 33%), für andere ziemlich irritierend und intensiv (33%), und für letztere problemlos (33%). Nach der letzten Mens geht es für den Körper darum, ein neues hormonelles Gleichgewicht zu finden, wenn es gefunden ist, sind die Wechseljahre vorbei.

Symptome (in Reihenfolge der Häufigkeit):
65-80% Depr. Verstimmungen
70% Hitzewallungen (verstärkende Faktoren: nach Hysterektomie, Mama CA, Übergewicht)
67% Schwitzen
64% Schlaflosigkeit
50% Nervosität
47% Reizbarkeit
35% Spannungsgefühl
28% Ängste
22% Kopfschmerzen

weitere Symptome sind Vertigo, Tinnitus, Vergesslichkeit, Palpationen und Scheidentrockenheit

Symptome (gemäss Mechanismus):

– Nachlassende Progesteronbildung:
Brustschmerzen, Stimmungsschwankungen, Depressionen, Erschöpfungszustände, Kopfschmerzen, Heisshunger, Wassereinlagerungen (Progesteron ist diuretisch), Migräne, Ängstlichkeit, Nervosität, Gewichtszunahme.

– Nachlassende Östrogenbildung:
Hitzewallungen, Säftemangel, trockene Schleim-/häute, Schlafprobleme, Konzentrationsmangel, Stimmungsschwankungen.

Sinkender oder steigender Testosteronspiegel (bei einigen Frauen)
Mangel führt zu Libidomangel, Antriebsschwäche, ausdünnende Schambehaarung. Überschuss führt zu verstärktem Haarwachstum im Gesicht, tieferer Stimme und erhöhtem Libido.

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4. Muster nach TCM

– Menopause & weniger Östrogen = Yin-Mangel
– Hitzewallungen (Prämenopause während Mens (tiefe Östrogenwerte) oder bis zu 2 Jahre während der Menopause, 0.1-15x tägl., i. OJ, mit Palpitationen, Nausea,…) = Yin-Leere-Hitze

Buchtipp für Patienten:  Wechseljahre / Wandeljahre (Andrea A. Kaffka, Joy Verlag) ISBN: 9783928554480