Reflux – Hausmittel
Reflux, saures Aufstossen bzw. das Aufsteigen von Magensäure in die Speiseröhre bezeichnen wir in der CM als rebellierendes Magen-Qi. Nichts gegen etwas gut begründeten Widerstand, doch die physiologische Richtung des Magen-Qi wäre nach unten. Als Erstes müssen wir also nach der Ursache der Unzufriedenheit forschen. Oft hängt diese mit Lebensgewohnheiten, Ernährung, Atmung, Stressverhalten (Stichwort Zwerchfell) zusammen.
Sobald wir die Ursache gefunden haben, können wir das Magen-Qi mit CM sanft dazu bewegen, sich wieder nach unten zu richten. Akupunktur, Gua-Sha und Chinesische Arzneimittel sind zwar etwas aufwändiger als das Schlucken von Magen-Säure-Hemmern, bezüglich Nebenwirkungen jedoch einiges unverfänglicher. Die langfristigen Nebenwirkungen der CM sind im Gegensatz zu den konventionellen Mitteln sogar erwünscht!
Nebenher verrate ich unseren Patienten einer meiner liebsten Tipps für Hausmittel: Tee mit Kardamom, Rosmarin und etwas Honig*. Den Rosmarin am besten direkt aus dem Garten holen (ist ganzjährig verfügbar), beim Kardamom jeweils eine Nuss zerstampfen (z. B. mit einem soliden Glas). Beides mit kochendem Wasser übergiessen und etwas Honig beimischen. Das Ganze über den Tag verteilt aus einer Thermoskanne trinken.
*Einige Menschen glauben, dass Honig nicht erhitzt werden dürfe. Wie bei den meisten organischen Substanzen gehen auch beim Honig bei mehr als 50° Celsius tatsächlich so einige Stoffe flöten. Ist Dir das wichtig, kannst Du mit dem Honig warten, bis der Tee in der Tasse lauwarm ist. Bezüglich Wirkung auf den Reflux ist dieser Faktor jedoch unerheblich. Es kursiert ein hartnäckiges Gerücht, erhitzter Honig sei giftig. Dem kann ich wenig abgewinnen, zumal ich über Jahrzehnte weder einen wissenschaftlichen Hinweis, noch einen logischen Ansatz, noch irgendeinen praktischen Erfahrungswert dafür finden konnte. Drum: Lieber Honig ins heisse Wasser als gar kein Honig. Denn auch heisser Honig hat noch viele Vorteile, vor allem die erhöhte Resorption der übrigen Wirkstoffe.