Rote Bohnen. Richtig zubereitet.

von Dr. Raphael Hochstrasser

Die Nieren bilden gemäss CM die innerste und fundamentalste Abteilung im System Mensch. Leider ist es gar nicht so einfach, ihnen durch Nahrung Gutes zu tun. Speisen aus Knochenmark und Hirn ist halt nicht jedermanns Sache. Zum Glück gibt es da noch die Bohnen.

Rote Bohnen bzw. Kidney-Beans sind richtiggehende Nieren-Schmeichler. Vor allem dann, wenn sie gut zubereitet sind. Dann machen sie auch keine Probleme bezüglich Gasentwicklung.

Eine rohe Portion Kidney-Beans für eine Mahlzeit mit ca. 4 Personen.

Nicht nur angesichts ihrer Signatur – die Dinger sehen tatsächlich wie kleine Nieren aus – sondern auch hinsichtlich ihrer Zubereitung ist der Nieren-Bezug offensichtlich. Denn die kompakten, harten Früchte geben ihre yin-ige Energie erst frei, nachdem man sie stundenlang im Wasser weichgekocht hat.

Zubereitung:

  • Mindestens 8 Stunden im Wasser einweichen (am besten über Nacht, und maximal während 20 Stunden)
  • Im Wasser aufkochen und mehrmals den Schaum z. B. mit einem Löffel grosszügig abschöpfen. (Gemäss CM werden die Bohnen dadurch von Toxinen befreit)
Zu Beginn den Schaum abschröpfen und entsorgen
  • Während mindestens 2 Stunden (besser noch: 3 Stunden) und bei niedriger Temperatur weiterköcheln. Ganz wichtig: Den Kochprozess nie unterbrechen und kein Salz verwenden! (Sonst klappts nicht!)
    Ausserdem ist mir zu Ohren gekommen, ein EL Natron beim Kochen helfe ebenfalls gegen die Gasentwicklung in den Därmen. Allerdings hilft ja Natron – wenn man dessen Jüngern Glauben schenkt – so ziemlich bei allen möglichen und unmöglichen Dingen.
  • Nun sind die Bohnen bereit für die weitere Zubereitung. Ich mag sie am liebsten mit einem grosszügigen Schuss Olivenöl und hochwertiger Sojasauce leicht knusprig angebraten sowie mit reichlich Cayenne oder Paprika, Pfeffer und etwas Salz. Die scharfen Gewürze fühlen sich zusammen mit den Bohnen gar nicht mehr soooo scharf an. Gemäss CM sind sie sogar hilfreich, um die eher schwere bzw. yin-ige Kost zu verteilen. Auch werden so nochmals Darmwinde vermieden. Wem Chili und Pfeffer wenig zusagt, kann auch auf Koriander zurückgreifen.

Einmal durchgeführt, ist der Aufwand überschaubar, vor allem wenn man erlebt hat, wie verdammt lecker die kleinen Roten schmecken :p

Das fertige Gericht.

Ausserdem ist dieses Gericht etwas, das man gerne teilt. Wenn ich Bohnen mache, gebe ich z. B. meinen Nachbarn oder Mitarbeitern davon ab. Ein schönes Geschenk :o)

Tja, wie meistens, machen traditionelle Gerichte aus der Sicht der CM Sinn. Chili con Carne enthält ja nicht nur Scharfes und Fleisch, sondern eben auch Bohnen. Klar, die Mexikaner mögen Chili, doch zusammen mit den Bohnen macht das Scharfe total Sinn!

In der Anfangssequenz des viel zu geilen Filmklassikers „Die linke und die rechte Hand des Teufels“ ist Terence Hill zu sehen, wie er nach dem Durchqueren der Wüste erstmal was in aller Ruhe verzehrt? – Yup, Chili mit Speck und Bohnen! Diese Szene ist so unglaublich trashig-cobowyesque, danach verstehst Du das Yin der Bohnen definitiv!

Terence Hill isst Bohnen in „Die linke und die rechte Hand des Teufels“