reisetipps fuers praktikum in china

von Dr. Raphael Hochstrasser

sprache, das wichtigste!

die basis der chinesischen sprache ist einfacher zu erlernen, als man denkt. der aufbau unterscheidet sich zwar gänzlich zu den romanischen und arabischen sprachen, das hat aber auch vorteile. verben werden beispielsweise weder konjugiert noch gebogen, die ganze chinesische sprache besteht aus insgesamt nur etwa 500 (grund-) silben und die schrift aus 230 (grund-)zeichen, den sogenannten radikalen. alles weitere entsteht aus der kombination und variationen derselben.

am anfang steht also der aufbau eines grundwortschatzes. wer gut im auswendig lernen ist, kann diesen auch so erlernen, wer leichter mit logischen zusammenhängen arbeitet, sollte unbedingt gleichzeitig einige einfache zeichen lernen und verstehen. das bringt dem lernenden übrigens nicht nur den aufbau und die struktur der chinesischen sprache etwas näher, sondern auch die chinesischen kultur und mentalität.

das lesen der chinesischen zeichen ist gar nicht so schwierig und kann relativ schnell erlernt werden. man sollte sich nicht abschrecken lassen von den über 80000 existierenden wort-zeichen. die bestehen nämlich aus sich immer wiederholenden zeichen, jedes wort enthält eines der 230 radikale. und wer einmal 2000 zeichen kennt, kann bereits 98% aus den chinesischen zeitungen lesen. das schreiben hingegen ist schwieriger. damit die zeichen auch von einer handschrift lesbar werden, muss die reihenfolge und richtung jedes einzelnen striches stimmen.

ein geniales lerninstrument, die chinesische sprache und v.a. auch die zeichen schnell zu lernen, ist das SMSeln. dazu ist allerdings ein handy mit chinesischen schriftzeichen notwendig. 2006 war in china ein handy (inkl. zusätzlichem dictionary (engl./chin.) für etwa 100 franken erhaeltlich. eine superinvestition zur integration in die chinesische kultur, denn ein handy besitzt fast jeder chinese, und so kann man die vielen li’s und wang’s einfach im adressbuch mit foto speichern und einfache abmachungen (zum beispiel zum pingpong spiel oder karaoke) per sms tätigen. ich habe mich so jedenfalls schon ab der 3. woche in china mit einem mädchen verabreden können, dass kein englisch spricht :o)

schuhe, kleider

achtung! schuhe in grössen ueber 43 sind in china nur schwer erhaeltlich.
dafür lohnt es sich umsomehr andere kleider in china zu kaufen. in jeder grösseren stadt gibt es schneidereien. Man sollte ein bild (z. b. aus einem modekatalog) eines gewünschten kleidungsstueckes und ev. noch ein kleidungsstück, welches dir vom schnitt her gefällt, als referenz dabeihaben. einige schneideren verstehen es, kleider nach vorlage und wuenschen massgeschneidert und vergleichsweise guenstig herzustellen. 2006 konnte ich 2 massanzüge aus bestem stoff in nahezu perfekter qualität zu ca. 150 franken schneidern lassen. eine schweizer schneiderin meinte, diese anzüge würden bei uns um die 3000 franken kosten.

pc, email

fuer leute, die gerne den computer als hilfsmittel einsetzen, empfiehlt es sich, einen eigenen laptop mitzunehmen.
oftmals sind internetcafes nur mit sehr langsamen computern ausgestattet, und selbst wenn es mal was besseres hat,
bleiben viele stoerfaktoren wie andere tastatur, (keine umlaute, etc.), chinesische menufuehrung und englische recht-
schreibekorrekutur. besonders zum mailen lohnt es sich, da man durch das eigene mailprogramm mit einem klick den
ganzen account herunterladen kann, wobei man mit einem online account fuer jeden schritt mit wartezeit rechnen muss.
im internet ist viel zensuriert, z. b. das ganze wikipedia! dieses kann man aber auch sehr günstig auf dvd kaufen und z. b. als kleine subversive tat unter freunden in china verteilen. als kompriss wäre da noch eine noch etwas schlankere variante, eine mobile festplatte oder einen fetten memorystick mit einem mobilen email client, z. b. den mozilla thunderbird mobile und anderen programmen mitzunehmen.

visum
der günstigste reiseweg ist über london-hongkong. in hongkong kriegt man sehr schnell und günstig beliebige visa. wer in der schweiz ein visa beantragt, muss formulare ausfüllen, viel zahlen und ist unflexibel. wir konnten in kleinen spezialagenturen in hongkong für umgerechnet 50 schweizerfranken visum mit multipleentry für 9 monate kriegen. auch die flugtickets von hongkong nach china sind nicht teuer, wenn sie vor ort gekauft werden.