Mechanismen bei Unverträglichkeiten

von Dr. Raphael Hochstrasser

Erdnüsse: Die langkettigen Fettsäuren werden nicht über das Pfortadersystem, sondern über das Lymphsystem direkt ins Blut geführt (z. B. über den mysteriösen Ductus Thoracicus). Falls dort, wie bei den Erdnüssen, Unverdautes reingelangt, kann das die Immunabwehr wild machen!

Gluten: Eine tatsächliche Gluten-Allergie (=Zöliakie) tritt eher selten auf (1% Inzidenz). Wer unter Zöliakie leidet, bei dem reagiert der Dünndarm schon auf kleinste Mengen von Gluten. Es kommt zu einer starken Entzündung und dadurch Schädigung der Darmzotten. Etwas anderes ist eine Unverträglichkeit in Abhängigkeit der Menge (=Hypersensibilität). Sie zeigt vorübergehende Symptome, wie Schwerfälligkeit, Meteorismus, Flatulenz, Mi-Qi-Leere, Feuchte- oder Schleim-Symptome, usw.

Laktose: Ohne das Laktose-Verdauungsenzym im Dünndarm gelangt die unverdaute Laktose in den Dickdarm. Dort nährt sie Bakterien, wobei Gase entstehen. Verschwinde, oh Furz im Winde! Natürlicherweise haben Säuglinge und Kälber viel von diesem Enzym, und erwachsene Menschen weniger!

Fruktose: Auch hier geht es um die Dosis. Ist der Fruktose-Abtransport im Dünndarm überlastet, gelangt der überschüssige Zucker in den Dickdarm. Dort gärt er und verursacht viel Gas. Zeppelin ahoi! Ausserdem bindet Zucker Tryptophan, einen wichtigen Baustein für die Serotonin-Herstellung. Es wäre schade, wenn die Stimmung wegen zu viel Zucker den Bach bzw. den Dickdarm hinab geht!