Histamin & Nahrungsmittel

von Dr. Raphael Hochstrasser

Neben Milch, Zucker, Weizen und glutenhaltigen Lebensmitteln gibt es auch solche, die Histamin fördern und somit die Symptome von Allergien verstärken können. Es ist ratsam, sie besonders während akuter Phasen zu meiden.

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Zu meiden sind generell:
– Gegarte oder fermentiere Produkte wie Hefe, Alkoholisches, Kambucha und Essig
– Fertiggerichte, Konserven, eingelagerte Produkte, aufgewärmte Speisen und Halbprodukte (z. B. Ravioli, Lasagne)

Generell vermehrt in den Speiseplan einbauen:
– Frische, unverarbeitete Lebensmittel

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Histaminhaltig

Nahrungsmittel mit Histamin, das in den Körper übergeht, sind unter anderem:
– Alkohol (va. Wein, Bier und Sekt)
– Aubergine
– Avocado
– Essig und eingelegtes Gemüse, Senf
– Essig und eingelegtes Gemüse, Senf
– Fisch und Fischkonserven (Ausnahme: Fangfrisch bzw. tiefgekühlt-frisch)
– Fleisch, wenn verarbeitet (inkl. Aufschnitt, Trockenfleisch, Wurst, Brät, Truthanbrust)
– Hefeerzeugnisse
– Käse aus Rohmilch oder Schmelzkäse sowie mit zunehmendem Reifegrad
– Lakritz
– Pilze
– Sauerkraut
– Sojasaucen
– Spinat
– Tomaten
– Vergorene Fruchtsäfte

Biogene Amine
Biogene Amine können wie Histamin nur durch Diaminoxidase (DAO) abgebaut werden. Daher führen sie bei hohem Anteil dazu, dass weniger DAO für den Histaminabbau zur Verfügung steht, was zu einem Anstieg von Histamin führen kann. Zu diesen Aminen gehören:

– Ananas
– Banane
– Birne
– Erdnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse
– Grapefruit
– Himbeeren
– Hülsenfrüchte (Linsen, Bohnen, Kichererbsen, Sojaprodukte, Tofu)
– Kiwi
– Orangen
– Papaya
– Pilze
– Weizenkeime

Histaminliberatoren
Setzen körpereigenes Histamin frei:

– Alkohol
– Erdbeeren
– Erdnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse
– Meeresfrüchte, va Schalen und Krustentiere
– Schokolade
– Kakao
– Tomaten inkl. Püree, Ketchup, Saft
– Evtl. Eier inkl. Mayo
– Zitrusfrüchte
– Diverse Medikamente wie Analgetika, Barbiturate, Muskelrelaxanzien, Chemo, Kontrastmittel

DAO-Hemmer
Diaminoxidase baut Histamin ab, wird DAO gehemmt, führt dies indirekt zu mehr Histamin:

– Alkohol
–  Diverse Medikamente wie Analgetika, Barbiturate, Muskelrelaxanzien, Chemo, Kontrastmittel
– Erdbeeren
– Erdnüsse, Walnüsse, Cashewnüsse
– Evtl. Eier inkl. Mayo
– Kakao
– Meeresfrüchte, va Schalen und Krustentiere
– Schokolade
– Tomaten inkl. Püree, Ketchup, Saft
– Zitrusfrüchte

Leaky Gut-Faktoren
Einige Stoffe erhöhen die Darmdurchlässigkeit, wodurch Allergene ungefiltert in den Blutkreislauf gelangen und dort starke Abwehrreaktionen auslösen können:

– Alkohol kann die Aufnahme von Allergenen aus dem Magen-Darm-Trakt fördern
– Scharfe Gewürze können die Darmpermeabilität für Histamin erhöhen

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Okay (bezüglich Histamin-Spiegel):

– Fleisch und Geflügel wenn frisch oder tiefgekühlt-frisch, inkl. Geschnetzeltes, Hackfleisch und Braten
– Frischer Fisch (fangfrisch oder tiefgekühlt-frisch)
Milch, Molke, Joghurt, Rahm, Butter, Quark, Frischkäse, Mozzarella, Hüttenkäse, Pastkäse
– Mais, Hafer, Reis, Kartoffeln, Nicht-Weizen-Brote
– Alle Gemüse ausser Sauerkraut, Spiat, Tomaten, Auberginen, Avocadao und Pilze
– Alle Nüsse ausser Erdnüssen, Walnüssen und Cashew
– Alle Früchte ausser Ananas, Banane, Birnen, Erdbeeren, Himbeeren, Kiwi, Papaya, Zitrusfrüchte)
– Süssigkeiten und Gebäcke ohne Schokolade und ohne Lakritze
– Apfelessig (anstelle von Weinessig)

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! Um die Diaminoxidase (als Coenzym) zu erhöhen, empfiehlt sich die tägliche Einnahme von 500 -1000 mg

Die typischen Muster einer Histaminintoleranz sind gemäss CM: FH generell und in Le/Gb, Mi-Qi-Schwäche, evtl. mit darunterliegender Ni-Qi-Schwäche und daraus resultierender Wei-Qi-Schwäche, evtl. Tendenz zu Le-Xue-Leere und aufsteigendem Le-Yang sowie Le-Qi-Stagnation
Rötungen, Hitze, Augen, punktuelle, intensive Allergiesymptome = Le-Betonung
Verdauungsprobleme, Müdigkeit, Schwere, Schleim und Feuchte = Mi-Betonung
Hartnäckige, langjährige Charakteristik = Ni-Betonung
Schnell und häufig auf exogene Pathogene reagierend = Wei-Qi-Betonung

Diese Information wurde mitunter der Patienteninformation des UniversitätsSpital Zürich sowie der Schweizerischen Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz SIGHI erstellt.