Heilung – Definition

von Dr. Raphael Hochstrasser

Ein gänzlich egoloser Therapeut kann die Welt heilen, ohne ein Wort zu sagen. Nur durch sein Dasein. Die volle freischwebende Aufmerksamkeit auf die Persönlichkeit und das Wesen der Klienten hilft mehr als alles andere. Die therapeutische Situation ist ein Spezialfall, wo es möglich ist, den Klienten als vollkommen zu sehen, wie er sich selbst als vollkommen sehen könnte. (218)

Die Schlussfolgerungen aus der Quantenphysik münden in den Erkenntnissen, wonach alles mit allem verbunden, alles eins ist. Dies ist eine Provokation für unser Denken. Der Verstand wehrt sich. Doch die Erfahrung des Einsseins findet nicht im Denken statt, sondern auf der Herzebene. Der Verstand, wenn er aufhört, sich zu wehren, kann den Weg weisen, sich wieder darauf einzustimmen. Die Einheit kann erfahren werden, bevor der Verstand ausgebildet ist. (Bösch 2008:7 ISBN 978-3-0300-386-1)

Böschs Darlegung kommt meiner Vorstellung sehr nahe. Der Zweck des Heilberufes liegt nicht darin, andere Menschen von Krankheit oder gar dem Tode zu befreien, sondern eher im Erarbeiten eines Verständnisses, welches die Menschen, die auf ihrer kosmischen Wanderung blockiert oder ratlos sind, wieder in den Fluss des Lebens bringt.