Wassertechnik im Mensch
In der Frühzeit lebten alle Lebewesen der Erde im Wasser. Und noch heute bedarf es dem inneren Meer, in welchem die Zellen schwimmen: 50% des Körpergewichtes fällt auf die Intrazellulärflüssigkeit, welche damit 70% des gesamten Wassers im Körper einnimmt. Da sind natürlich noch weitere Flüssigkeiten auf der Basis von Wasser, z. B. das Blut, das 5% des Köpergewichtes ausmacht, oder die Extrazellulärflüssigkeit und Lymphen (Medium zwischen Blut und Zellen)mit 15% des Körpergewichts. Die zu bewässernde Zelloberflächen im Körper nehmen eine Fläche von ca. 200’000 m2 ein. Müsste man diese Fläche auf einer Ebene bewässern, wären theoretisch rund 200’000 Liter Wasser notwendig! Dank dem hervorragenden Wassermanagement schafft unser Körper das auch so. Wassergesamtanteile im Körper und in bestimmten Organen:
Säugling 80%
alter Mensch 60%
Lungen: 71%
Muskeln: 71%
Leber: 71%
Milz: 77%
Gehirn: 83% :o) und das Gehirn wiegt nur 2% des Körpergewichtes, benötigt aber immerhin 20% des Blutes
Wasser wird
1. eingenommen (Mund, Lunge, Haut),
2. resorbiert (Gewebe, Zellen),
3. rückresorbiert (Dickdarm, Nieren) und
4. ausgeschieden (Dickdarm, Lungen, Haut, Harnblase).
Die 1. Zufuhr erfolgt durch drei Wege: Die Lunge bzw. die Alveolen nehmen aus dem Wasserdampf über die Schleimhäute Wasser auf, jedoch, sowie die Haut auch, sehr geringe Mengen. Der grosse Teil wird dem Körper durch das freie Wasser in Getränken (ca. 1.2 l/d) und Nahrungsmitteln (ca. 1 l/d) zugeführt.:
Gurke 95%
Kopfsalat 95%
Wassermelone 92%
Rüebli, Sellerie 88%
Joghurt 86%
Äpfel, Birnen 84%
Fisch 60-80%
Kartoffeln 77% (roh)
Kartoffeln 76% (gekocht)
Getreide 70 (gekocht)
Fleisch 50-70%
Pasta 60% (roh)
Brot 37%
Kartoffeln 20% (gebraten)
Getreide 12% (roh)
Hülsenfrüchte 11%
Pasta 9% (roh)
Sojabohnen 7.5%
Mandeln 5%
Walnüsse 3%
Kartoffeln 3% (Chips)
Schockolade 1%
Raffinierter Zucker 0%
Einen weiterer Teil (0.3 l/d) des Wassers entsteht als Nebenprodukt des Fett- und Zuckermetabolismus. Kamele speichern übrigens in ihren Höckern nicht etwa Wasser, sondern Fett, welches bei Bedarf oxidiert wird und dadurch metabolisches Wasser frei macht.
2. Die Resorption bzw. Aufnahme des Wassers erfolgt hauptsächlich über das Verdauungssystem. Mund, Magen, aber vorallem (90%) der Dünndarm transferiert das Wasser osmotisch über seine sehr dünnen Zellwände (Membrane) ins Blut. Je höher der Wassergehalt im Blut, desto höher ist der osmotische Druck gegenüber der Extrazellullärflüssigkeit, was zum Ausgleich führt, dito Zellen, womit das Ziel erreicht wäre. Die Nieren werden pro Tag von ca. 1500 l Blut durchschwemmt, wovon ca. 180 l Wasser herausgeflitert werden (wovon schliesslich ca. 1.5 l als Urin ausgeschieden wird).
3. Die Rückresorption
Von den ca. 7 l Verdauungssaft (1 l Speichel, 1.5 l Magensäfte, 0.75 l Galle, 0.75 l Pankreassaft, 3 l Darmsaft) werden 97% durch die Darmschleimhaut resorbiert. Von den täglich 180 l gefilterten Urin werden ca. 99% von den Nieren wieder ins Blut zurückgegeben.
4. Die Wasserausscheidung erfolgt grösstenteils (1.5 l Urin/Tag) über die Nieren, welche das Wasser mit Ihren Glomeruli aus dem Blut filtern. Genaugenommen wird das Wasser herausgedrückt (Blutdruck>Druck in den Glomeruli), was auch den erhöhten Harndrang bei erhöhtem Bluckdruck erklärt (Kaffee, Nervosität, usw.). Urin besteht aus 95% Wasser und 5% festen Stoffen, vor allem Harnstoff, ein Zurückbleibsel der Eiweissverdauung. Die Schweissdrüsen der Haut (70-100 Stk./cm2) arbeiten ähnlich wie die Glomeruli und scheiden 99% Wasser und 1% Mineralien und organische Abfallprodukte aus. Bei Perspiration (konstante, physiologische Schweissabgabe) ca. 0.3 g / Minute also 540 g / d und bei Transpiration (erhöhte, physiologische Schweissabgabe, sichtbares Schwitzen) bis zu 1.5 l / h oder 6 l / Tag. Die Lungen verdampfen ca. 3- 500 g Wasser pro Tag, der Dickdarm ca. 120 g (bei 150 g Stuhl / Tag).
Urin 1.5 l
Schweiss 0.5 l
Lungen 0.4 l
Darm 0.1 l
Gesamt 2.5 l